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Unsere Stimme

Als Brancheninitiative haben wir es uns zur klaren Aufgabe gemacht, über aktuelle Themen im Biobereich aufzuklären und entsprechende Hintergrundinfos zu liefern. Ein zentraler Themenschwerpunkt ist die Neue Gentechnik, genauer gesagt der alte, folgenschwere Denkfehler in diesem Zusammenhang: Die Eigenschaften einer Pflanze seien in puncto Ertrag, aber auch hinsichtlich Krankheitserreger-Abwehr oder klimatisch bedingter Einflüsse allein durch Veränderung ihrer Gene zu beeinflussen. Das ist nichts anderes als Symptombekämpfung. Eine Pflanze ist kein isolierter Einzelorganismus, sondern Teil eines komplexen Systems. Widerstandskraft ist eine Züchtungsaufgabe – und hier kommen die samenfesten Sorten ins Spiel.

Warum erhebt das Forum Biofachhandel hier seine Stimme?

  • Weil Bio ökologische Landwirtschaft und Erzeugung bedeutet und diese wiederum im Einklang mit der Natur wirtschaftet. Die Achtung und die Erhaltung des natürlichen Kreislaufes zwischen Boden und Pflanze stehen im Vordergrund.
  • Weil wir ganzheitlich und nachhaltig denken und handeln.
  • Weil wir Information und Aufklärung als unsere Aufgabe betrachten.
  • Weil wir die Zukunft aktiv mitgestalten möchten.

Aber die Neue Gentechnik würde Bio ja eh nicht betreffen?

  • Wie um alles in der Welt soll biologische und gentechnikfreie Produktion durch die Koexistenz in der Praxis tatsächlich geschützt werden? Wie sollen NGT-Produkte zuverlässig aus unserer Wertschöpfungskette ferngehalten werden? Dafür liefert der Vorschlag keinerlei Lösungsansatz. Wir könnten Bio schlicht nicht mehr garantieren.

Was aber ist die Lösung für das Problem mit der Trockenheit/Dürre, mit der Klimakrise?
Wir müssen den Fakten ja ins Auge sehen!

  • Ja, das müssen wir, und ja, es gibt eine Lösung.
  • Die Lösung liegt im Kern unserer Bio-DNA: die Achtung und die Erhaltung des natürlichen Kreislaufes zwischen Boden und Pflanze.
  • Es handelt sich nämlich um einen fatalen Irrglauben, dass die Eigenschaften einer Pflanze –
    in puncto Ertrag, aber auch hinsichtlich Krankheitserreger-Abwehr oder klimatisch bedingter Einflüsse, Stichwort Dürre, schwere Niederschläge – alleine durch Veränderung ihrer Gene beeinflusst werden können.
  • Dies ist nichts anderes als eine Symptombekämpfung – Ganzheitlichkeit und Nachhaltigkeit fehlen dabei völlig.
  • Eine Pflanze ist kein isolierter Einzelorganismus, sondern Teil eines komplexen Systems, sprich unzähliger weiterer Organismen.
  • Ursache der Krise ist ganz klar die Einförmigkeit der Nutzpflanzen, sowohl was ihre Genetik als auch was ihren Anbau in Monokulturen betrifft.
  • Krankheitserreger, sogenannte Pathogene, sind vielfältig – die Pflanzen sind es nicht oder besser gesagt nicht mehr.
  • Widerstandskraft ist eine Züchtungsaufgabe – und hier kommen die sogenannten samenfesten Sorten ins Spiel.

Was heißt das? Was sind samenfeste Pflanzen?

  • Statt einheitlicher Felder mit möglichst einheitlichen Pflanzen brauchen wir viele, möglichst verschiedene Pflanzen auf einem Acker.
  • Statt an der Pflanze „herumzudoktern“, müssen wir versuchen zu beeinflussen, wie die Pflanzen miteinander und mit den unzähligen Mikroorganismen im Boden interagieren.
  • Widerstandskraft ist – und wir betonen es nochmals – eine Züchtungsaufgabe, und damit rücken die samenfesten Sorten in den Fokus.
  • Samenfeste Sorten sind Gemüsesorten, die unendlich reproduzierbar sind und somit die wichtigste Ernte der Welt erzeugen: Zukunft!
  • Samenfeste Pflanzen sichern die Sortenvielfalt:
    • 75 % aller Nutzpflanzensorten sind durch den Anbau von Hybriden verloren gegangen.
    • Die genetische Vielfalt der angebauten Pflanzen wurde drastisch reduziert: Seit der Wende zum 20. Jahrhundert ist die Gleichförmigkeit das primäre Zuchtziel – das schafft die Voraussetzung für die industrialisierte Landwirtschaft.
      • Wir ernähren uns im Wesentlichen von nur vier Pflanzenarten: Weizen, Mais, Soja, Reis.
      • Konkret dargestellt am Beispiel Tomate: 20.000 Sorten gibt es, aber nur rund zehn werden gehandelt.
    • Die Folge der genetischen Verarmung ist die Abhängigkeit der Nutzpflanzen von Dünger und Pestiziden. Die Chemie muss ersetzen, was das Mikrobiom des Bodens ganz natürlich in der richtigen Dosierung und ganz umsonst machen würde: die Pflanze nähren und schützen.
  • Samenfeste Pflanzen schützen den Boden:
    • Samenfeste Sorten sind aufgrund ihrer Vielfalt robuster und angepasster an ihre jeweilige Umwelt. Sie benötigen weniger Dünger und Pflanzenschutz. Der Boden wird geschont und kann sich in Ruhe entwickeln. Weniger schweres Gerät ist notwendig. Die Bodenverdichtung ist geringer. Durchlässigkeit für Wasser und Boden ist gegeben.
  • Die Erfolgsformel liegt demnach klar in den Anbaumethoden und im Boden!

Links, Studien und Quellen